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Pflasterstein Lithon Blue setzt neue Maßstäbe in Sachen CO₂-Reduktion // Ausgabe April 2025

Auf dem richtigen Weg

Als führendem Hersteller gelingt Lithonplus ein großer weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Die neue Produktlinie Lithon Blue besteht nicht nur zu 40 Prozent aus Recyclingmaterial. Dank effizienter Herstellungstechnik und Einsatz eines evoBuild 50 Zements von Heidelberg Materials setzt ihre Produktion bis zu 42 Prozent weniger CO2 frei als die von herkömmlichen Betonsteinen.

Begegnungen

© Klaus Helbig

Im Alltag mit Füßen getreten, Gewichten belastet und allen Wettern ausgesetzt – Pflastersteine müssen einiges aushalten und finden meist wenig Beachtung. Sie sollen für einen harmonischen Gesamteindruck einer Fläche sorgen, den technischen Ansprüchen genügen und vor allen Dingen lange halten. Dass jedoch Stein nicht gleich Stein und auch in puncto Nachhaltigkeit noch viel mehr möglich ist, zeigt Lithonplus mit der neuen Produktreihe Lithon Blue®.

Das ganze System Stein beachten

„Um einen nachhaltigeren Betonstein zu entwickeln, geht es um das ganze System Stein – quasi von der Wiege bis zur Bahre“, erklärt Rouven Schwartz. Er ist Bauingenieur, forschte während seines Traineeprogramms bei Heidelberg Materials zu dem Thema der CO₂-Reduzierung bei Pflastersteinen und ist inzwischen bei Lithonplus Sales Manager Sustainability. „Herstellungsbedingt ist Zement einer der größten Hebel. Da die Produktion von Zementklinker hohe Treibhausgasemissionen verursacht, setzen wir auf einen sehr klinkerarmen Zement.“

Mit geringerem Klinkergehalt CO₂-Emissionen einsparen

Heidelberg Materials ist hier ein wichtiger Partner des Unternehmens. „Bereits seit Jahren arbeiten wir an modernen Zementsorten mit einem geringeren Klinkeranteil für den Betonwarenbereich“, sagt Beda Eber, Produktmanager Betonwaren & 3D-Betondruck. „Früher waren Klinkergehalte von 80 bis 94 Prozent üblich. Auch klassische Portlandzemente mit 95 bis 100 Prozent Klinker kamen überwiegend zum Einsatz. Heute arbeiten wir bei unseren klinkerreduzierten Zementen mit einem Gehalt von nur noch 50 bis 64 Prozent.“ Als Ersatz für den Klinker dienen Zumahlstoffe, wie beispielsweise Hüttensande, Kalksteinmehle oder recyclierte Feinststoffe. „In welcher Kombination und in welchen Mengen, das ist abhängig von der jeweiligen Verwendung und der Rohstoffverfügbarkeit.“

Herstellungsbedingt ist Zement einer der größten Hebel. Da die Produktion von Zementklinker hohe Treibhausgasemissionen verursacht, setzen wir auf einen sehr klinkerarmen Zement.

Rouven Schwartz, Lithonplus Sales Manager Sustainability

Ressourcen schonen mit Recyclingmaterial

Als zweiter effektiver Hebel erweist sich der Bereich Ressourcenschonung. Hier setzt Lithonplus auf ein Ausgangsmaterial, das in Deutschland in der Regel als gebrochenes Recyclingmaterial im Unterbau von Straßen landet: ausgedienter Beton aus Abrissen. Auch dort leistet er gute Dienste, doch unter dem Gesichtspunkt einer effektiven Kreislaufwirtschaft ist es natürlich sinnvoller, Abbruchbeton als Ausgangsmaterial für wiederum neue Betonsteine zu verwenden. Genau dies ist das Ziel von Lithonplus. Das Unternehmen nimmt daher kostenlos alte Betonsteine und Platten an und verarbeitet sie zu neuem Ausgangsmaterial für seine Produkte.

Mit optimierter Rezeptur zu Qualität über die Norm hinaus

„Die rezyklierte, also eine aus ehemals eingebautem Material gewonnene Gesteinskörnung verhält sich in der Produktion jedoch etwas anders als Gesteinskörnung aus einem Steinbruch“, erklärt Rouven Schwartz. Ebenso muss der klinkerarme Zement mit diesen Ausgangs- und weiteren Zusatzstoffen perfekt harmonieren. Kein einfaches Unterfangen. In einem internen Entwicklungsprojekt starteten daher die Bauingenieure von Lithonplus vergangenes Jahr Versuchsreihen im Labor mit verschiedenen CO₂-optimierten Betonrezepturen, unter Einsatz eines ebenso CO₂-optimierten Bindemittels sowie variierenden Anteilen an rezyklierten Gesteinskörnungen. Mit Erfolg: „Im Labor haben wir Ergebnisse erzielt, die sowohl bei der 28-Tage-Spaltzugfestigkeit als auch bei der Dauerhaftigkeit deutlich über den Normanforderungen liegen“, berichtet Rouven Schwartz.

Einzigartige hochmoderne Steinfertigungsanlage

Diesen Erfolg konnte das Unternehmen reibungslos in die Produktion überführen. Denn Lithonplus hatte bereits in die dafür notwendige hochmoderne Steinfertigungsanlage inklusive High-End-Bearbeitungslinien in Kleinostheim investiert. Hiermit werden die Mischanlagentechnik und die Trockenkammerkapazitäten auf den Einsatz CO₂-reduzierter Zemente optimiert sowie auch der Umfang rezyklierter Materialien deutlich erhöht. „Diese deutschlandweit wohl einzigartige Produktionsanlage erlaubt uns deutliche Energieeinsparungen und gleichzeitig neue attraktive Produkte“, freut sich Nino Lindenmann, Gebietsverkaufsleiter & Kampagnenmanager von Lithonplus. Alle drei Maßnahmen zusammen führen zu einem nachhaltigen Betonstein, der zu 40 Prozent aus Recyclingmaterial besteht und gleichzeitig mit einem CO₂-Fußabdruck punktet, dessen Wert 42 Prozent unter dem Wert des Branchendurchschnitts liegt. Dieses Ergebnis ist in der Herstellung mit regionalen Ausgangsstoffen in Deutschland bisher unerreicht. Und es würde sogar noch mehr gehen: mit dem Einsatz von evoZero, dem weltweit ersten Carbon Captured Net-Zero-Zement von Heidelberg Materials, besteht künftig die Möglichkeit, die nächste Stufe der Nachhaltigkeit zu zünden.

Diese deutschlandweit wohl einzigartige Produktionsanlage erlaubt uns deutliche Energieeinsparungen und gleichzeitig neue attraktive Produkte.

Nino Lindenmann, Gebietsverkaufsleiter & Kampagnenmanager von Lithonplus

Bereits erfolgreicher Einsatz der Öko-Pflastersteine

Die umweltfreundlichen Pflastersteine kamen bereits erfolgreich zum Einsatz, unter anderem auf dem rund 500 Quadratmeter großen Vorplatz des Bürgerhauses im Ortsteil Soden von Sulzbach am Main. Bei der Projektplanung waren sich die Verantwortlichen des Bauamtes aus der Marktgemeinde, Hubert Schmitt und Björn Heck gemeinsam mit dem Bürgermeister Markus Krebs und Planer Frank Welzbacher einig. „Wir wollten soweit möglich nur nachhaltiges Material einsetzen“, berichtet Björn Heck und Bürgermeister Markus Krebs ergänzt: „Damit erfüllt unser neuer Vorplatz vor dem Bürgerhaus alle gesetzlichen Standards im Bereich ‚Nachhaltige Bauwirtschaft‘. Wir hoffen, dass unser Projekt auch als Vorbild für andere Projekte in der Umgebung dient und bewusst ein Zeichen für umweltbewusstes Handeln bei der Gestaltung von Außenanlagen setzt.“

Weitere Kommunen entscheiden sich für Lithon Blue Steine

Dass sich die Verwendung der Steine durchaus lohnt, zeigt ein Rechenbeispiel: Mit 500 Quadratmetern dieser Pflasterfläche (das entspricht einem halben Fußballfeld) lässt sich eine CO₂-Menge einsparen, die der Laufleistung eines durchschnittlichen PKW über 25.000 Kilometer entspricht – das sind fast 31 Fahrten von München nach Hamburg. Diese Zahlen überzeugen: Weitere Kommunen haben sich in den vergangenen Wochen bei ihren Bauvorhaben ebenfalls für die nachhaltigen Lithon Blue Steine mit CO₂-Reduzierung entschieden, so zum Beispiel die Gemeinde Schlangenbad-Georgenborn für den fast ebenso großen Vorplatz ihrer Turnhalle.

Deutliche Vorteile gegenüber anderen Produkten

„Unsere Lithon Blue Pflastersteine punkten gegenüber zementfreien, beispielsweise geopolymerbasierten Steinen mit vollständiger Normkonformität und damit auch auf lange Lebenszeit gesicherter Qualität“, erklärt Nino Lindenmann, und Rouven Schwartz ergänzt: „Unsere Lithon Blue Pflastersteine sind sowohl durch regionale und rezyklierte Ausgangsmaterialien und damit kurze Transportwege als auch durch die technisch ausgefeilte Produktion ökologisch wie auch ökonomisch nachhaltiger.“

Anke Biester

Objektsteckbrief

Projekt: Sanierung Vorplatz Bürgerhaus Soden
Bauherr, Auftraggeber: Markt Sulzbach am Main
Planer: RitterBauer+Partner Architekten GmbH, Aschaffenburg
Energetisches Konzept/Nachhaltigkeit: Nachhaltige
Pflastersteine aus 40 % Recyclingmaterial, die in der
Produktion bis zu 42 % weniger CO₂ freisetzen
Bauunternehmen: Josef Stix GmbH & Co. KG, Niedernberg
Betonwaren: 500 m² Lithon Blue Rainplus R 40 20x10x8 grau, 30 m² Lithon Blue Cassero Plan System 13 19,5x13x8 braun
Zement: CEM II/C-M (S-LL) 42,5 N (evoBuild 50 CO₂-reduzierter Zement), Heidelberg Materials, Werk Lengfurt
Fertigstellung: 2024

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