Im Jahr 2013 beschloss der Gemeinderat der Stadt Weil am Rhein das 10. 000 Quadratmeter große Grundstück an der Hangkante am Europaplatz zu verkaufen, um dort ein attraktives Einkaufscenter zu realisieren. Den Zuschlag erhielt die Cemagg, Weil am Rhein GmbH, ein Investor für Groß- und Einzelhandelsimmobilien. 2018 erfolgte der Spatenstich, und nach vier Jahren Bauzeit wurde im vergangenen Jahr das Shoppingcenter feierlich eröffnet.
Amorphe Forme und starke Plastizität
Die Dreiländergalerie wurde vom dem international tätigen Architekturbüro Chapman Taylor entworfen. Der Entwurf zeichnet sich durch amorphe Formen mit Rundungen und starker Plastizität aus. Das spiegelt sich sowohl in der Fassade als auch im Innenbereich wider. Die geschwungene Gebäudehülle der zwei miteinander verbundenen Baukörper wird von großen Glasfronten und perforierten, goldfarbenen Metallpaneelen geprägt. Zur Hauptstraße und Innenstadt hin orientiert sich der Eingangsturm, der den öffentlichen Platz neugestaltet und gleichzeitig die Wendeschleife der Straßenbahn-Endhaltestelle am Europaplatz überdacht. Hier befindet sich auch der Hauptzugang des Einkaufszentrums. Der Innenbereich besticht durch ein offen gestaltetes, lichtdurchflutetes Ambiente mit großzügigen Passagen, warmen Farben und einem ästhetischen Lichtkonzept. Moderne Verweilzonen, ausgestattet vom Schweizer Designmöbelhersteller Vitra, verbreiten Lounge-Atmosphäre. Die Galerie ist umgeben von neugestalteten öffentlichen Freiräumen. Auch das Gebäude „Altes Badisches Zollhaus“ befindet sich in unmittelbarerer Nähe und wird zurzeit in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert und revitalisiert.
Hochspannungsleitung als Herausforderung
Die Lage des Centers stellte für den Baustellenbetrieb einige Hürden dar und erforderte eine intensive Abstimmung zwischen Bauherren, Deutsche Bahn, Straßenbaubehörde, Stadt und den Basler Verkehrsbetrieben. Dabei waren die größten Herausforderungen bei den Arbeiten an der Außenanlage die direkte Nähe zu den Bahngleisen, die unter Hochspannung stehenden Oberleitungen sowie die Wendeschleife der Straßenbahn, die teilweise durch die Dreiländergalerie hindurchführt.
„Die Baustellensituation kann man sich wie einen Ameisenhaufen vorstellen. Da mussten alle Abläufe bis ins kleinste Detail geregelt sein. Wie wird der Aushub abtransportiert? Wo stehen die Betonmischer? Gleichzeitig waren die Arbeiten für die Bewässerung und die Stützmauern auf sehr beengtem Raum in vollem Gang.“
Frank Guder, Technischer Leiter, Vogel-Walliser Firmengruppe
Für die Fußgänger aus Richtung Stadt Weil am Rhein musste der Höhenunterschied durch die Hanglage des Grundstücks mit Hilfe von Treppen ausgeglichen werden. Dazu wurde an der Hangkante eine Baugrube von mehr als 20 Meter Tiefe ausgehoben und mit Stützwänden abgesichert. Diese Stützmauern wurden vor Ort aus Stahlbeton gebaut.
Bevor mit den Pflasterarbeiten begonnen werden konnte, wurden zuvor die Winkelelemente in einer Höhe von zirka 3,30 Meter verbaut, um einen Korridor für die Treppenanlage zur Dreiländergalerie zu schaffen. Auch zum Alten Badischen Zollhaus hin mussten Winkelelemente in Höhe von 2,50 Metern als Stütze der Treppenanlage eingesetzt werden.
Entsiegelung des Bodens dank spezieller Pflastersteine
Für die Pflasterarbeiten rings um die Dreiländergalerie sowie die Treppenanlagen wurde das Pflaster Rainplus LP System 16 in der Farbe Muschelkalkmix von Lithonplus verlegt. Das Pflaster entsiegelt den Boden mit einer dauerhaft hohen Versickerungsleistung und kombiniert überdies eine überzeugende Optik. Ein hoher Laufkomfort bleibt dank des geschlossenen Gesamtbildes mit schmal erscheinenden Fugen erhalten. Die Formate sind auf das 16 Zentimeter-Rastermaß ausgelegt. Ein stabiles Abstandshaltersystem sichert die erforderliche Fugenbreite und schützt vor Verschiebungen. Ein harmonischer Übergang der öffentlichen Flächen zur Dreiländergalerie gelang den Planenden durch die Kombination des Lithonplus Pflasters im Außenbereich mit einem abgeschliffenen Zierestrichboden mit Kieselbestandteilen im Innenbereich.
„Wir haben in unserem Hause die komplette CAD-Planung durchgeführt. Die beleuchteten Radialstufen sind im wahrsten Sinne das Highlight der Treppenanlagen. Auch die jeweils 1,5 Tonnen schweren Podestplatten sind auf Maß gefertigt. Ein großer Pluspunkt war auch die räumliche Nähe unseres Lieferwerks zur Baustelle. Das spart natürlich CO2 ein.“
Sascha Kühn, Gebietsverkaufsleiter Südwest, Lithonplus
Zertifiziert durch DGNB
Auch in Sachen Nachhaltigkeit kann sich die Dreiländergalerie sehen lassen – sie ist nach DGNB zertifiziert. Um Energie und Rohstoffe zu sparen, wurden sogenannte Hohlkörpermodule aus recyceltem Kunststoff in die Betondecke eingebaut. Sogar die Sendung mit der Maus war vor Ort und hat darüber berichtet.
Nach langer Planungs- und Realisierungsphase ist die Dreiländergalerie mit der hervorragenden Lage, einem grenzübergreifenden Einzugsgebiet und dem vielfältigen Angebot nun ein beliebtes Shoppingziel.
Melanie Kotzan
Objektsteckbrief
Projekt: Dreiländergalerie, Weil am Rhein
Bauherr: Centermanagement Group Germany GmbH (Cemagg), Weil am Rhein
Architekten: Chapman Taylor, Büro Düsseldorf
Projektmanagement: Drees & Sommer, Stuttgart
Bauunternehmen: Vogel-Walliser Firmengruppe, Eimeldingen
Produkt: Lithon Rainplus LP System 16
Lieferwerk: Lithonplus GmbH & Co.KG, Werk Wyhl