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Lithon GeoClean erweitert die Möglichkeiten für Architekt und Gemeinde // Ausgabe 2/2022

Historische Ästhetik und nachhaltige Bauweise stehen nicht im Widerspruch

Markt Kleinwallstadt im Landkreis Miltenberg liegt eingebettet in die herrliche Landschaft zwischen Spessart und Odenwald am Ufer des Mains. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der unterfränkische Ort zu einer modernen Gemeinde mit attraktiven Neubaugebieten und einer weitreichenden Infrastruktur entwickelt. Der Umbau und die Sanierung der ehemaligen Marktschule zeigt beispielhaft, wie historische Ästhetik und Nachhaltigkeit miteinander kombiniert werden können.

Straßen & Wege

Die Attraktivität der Wohngemeinde ist geprägt von hohem Freizeit- und Naherholungswert sowie dem historischen Ortskern, der bis heute als Anlaufpunkt für das gesellschaftliche Treiben und die Aktivitäten der ortsansässigen Vereine dient. Naturliebenden bietet das direkt am Wasser gelegene Kleinwallstadt zahlreiche Wanderwege, Waldlehrpfade, Bootsanlegestellen sowie eine idyllische Badebucht. Die überwiegend intakte Natur ist für viele Tier- und Pflanzenarten ein hervorragender Lebensraum. So hat sich, neben vielen weiteren Vogelarten, auch der seltene und vom Aussterben bedrohte Steinkauz in den Asthöhlen der zahlreichen Obstbäume niedergelassen.

Das Wassermanagement spielt aufgrund der umliegenden Gewässer eine bedeutende Rolle in Kleinwallstadt. Der Ortskern verfügt über drei ergiebige Trinkbrunnen, die die hervorragende Trinkwasserqualität auch für kommende Generationen sichern sollen.

Es gibt also viele Gründe, die nachhaltigen Aspekte in zukünftigen Planungen des Landkreises zu fokussieren, ohne dabei das über Jahrhunderte gereifte historische Stadtbild zu beeinträchtigen. Eines von vielen gelungenen Beispielen ist die Sanierung und der Umbau der ehemaligen Marktschule. Das Gebäude wurde im Jahre 1955 errichtet und verfügt über Keller-, Erd- und Obergeschoss. Die Grundrissanordnung ist symmetrisch mit je zwei Klassenzimmern im Erd- und Obergeschoss. Die Erschließung befindet sich im leicht vorspringenden Mittelbau, der auch die Nebenräume aufnimmt. Seit zirka 30 Jahren wird das Gebäude mit der kompletten oberen Etage als Bibliothek genutzt. Die ehemaligen Klassenräume auf der Eingangsebene stehen den Ortsvereinen zur Verfügung, ebenso die Räumlichkeiten im Untergeschoss.

Da das Gebäude weitestgehend noch dem ursprünglichen baulichen Zustand aus den 1950er-Jahren entspricht, wurde dem ortsansässigen Architekturbüro Trenner der Auftrag für die grundlegende Sanierung und Modernisierung erteilt. Kernvorraussetzung dabei war der Erhalt des historischen Erscheinungsbilds. Neben Brandschutzbestimmungen und der Barrierefreiheit galt es insbesondere, aktuelle energetische Standards zu realisieren und die geforderten Maßnahmen für Wasserschutz zu gewährleisten.

Um dies zu erreichen, wurde der Mittelbau nach Westen als offene Eingangshalle erweitert und eine neue Aufzugsanlage untergebracht. Diese erschließt von der Zugangsebene aus das Keller-, Erd- und Obergeschoss, somit sind nun alle Ebenen barrierefrei erreichbar. Das äußere Erscheinungsbild mit den typischen Bauelementen aus den frühen 1950er-Jahren ist weitestgehend erhalten geblieben. Der neu geschaffene Mitteltrakt als Glasanbau zeigt die moderne Überarbeitung der Bausubstanz nach außen und bildet die neue Mitte im Ensemble der Wallstädter Höfe, die die öffentlichen Gebäude im Ortszentrum miteinander verbindet.

Eine weitere Herausforderung bildete die Planung der Außenfläche der Marktschule. So sollten Innenhof und befahrbarer Bereich wieder einen Pflasterbelag erhalten. Der Bebauungsplan schrieb die Versickerung des anfallenden Regenwassers im Bereich der Stellplätze vor. Hierbei sollte das Eindringen von Kohlenwasserstoffen in Form von Öl und Fetten, das vorwiegend durch tropfende Fahrzeuge erfolgt, unbedingt vermieden werden. Es galt nun, eine effiziente und kostengünstige Lösung zu finden, ohne eine aufwendige Abscheideanlage einbauen zu müssen.

Unversiegelte Flächen können in der Regel das Eindringen von Ölen in das Grundwasser nicht verhindern und bergen daher die Gefahr von Verschmutzung. Ein Risiko, das Architekt Heiner Trenner und der verantwortliche Bürgermeister Thomas Köhler trotz des starken Wunsches nach Erhaltung der Ästhetik nicht eingehen wollten. Der Konflikt zwischen historischer Ästhetik und einer umweltgerechter Bauweise war offensichtlich.

Zum Erstaunen beider wurden sie auf eine Innovation aufmerksam, die es seit über einem Jahr als Patent der Lithonplus GmbH & Co. KG gibt. Diese bietet die Möglichkeit, einen ästhetisch anspruchsvollen und versickerungsfähigen Pflasterbelag mit dem notwendigen Wasserschutz zu kombinieren. Nach intensivem Austausch mit den Fachexperten wurde in Zusammenarbeit aller Parteien die Verarbeitung des neuen Systems Lithon GeoClean realisiert.

Lithonplus ist ein Tochterunternehmen der HeidelbergCement AG und verfügt über einen Produktionsstandort in Kleinostheim, unweit von Kleinwallstadt. Als Spezialist in der Entwicklung und Fertigung hochwertiger Betonprodukte ist Lithonplus täglich mit den ökologischen Herausforderungen der Gesellschaft konfrontiert und verfolgt konsequent den Anspruch an nachhaltiges Handeln. In Kooperation mit dem französischen Textilhersteller TenCate AquaVia entstand die System-Lösung Lithon GeoClean, die einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der Umwelt und zur Sicherung der Grundwasserqualität leistet.

Das patentierte System aus versickerungsfähigem Pflaster in Kombination mit einem innovativen Aquatextil bindet systematisch schädliche Kohlenwasserstoffe in seiner Struktur und fördert deren biologischen Abbau auf natürliche Weise. Verschmutztes Wasser wird gereinigt und schützt das Grundwasser vor Ort. Gereinigtes Oberflächenwasser versickert im Boden und speist so den natürlichen Wasserkreislauf.

Versiegelte Flächen können diese Funktionen nicht wahrnehmen und führen in der Folge zu geringerer Verdunstung, trockener Luft und einem Anstieg der Temperatur. Der Oberflächenabfluss des Wassers wird beschleunigt und der Grundwasserspiegel sinkt. Zudem wird die Versickerung großer Mengen Regenwassers verhindert, was die Entwässerungssysteme belastet und bei Starkregen lokale Überflutungen verursachen kann.

Diese innovativen Eigenschaften ermöglichten es, die Pflasterfläche im Außenbereich der Marktschule wie ursprünglich geplant zu realisieren. Hierbei ist das System aus versickerungsfähigem Pflaster in Verbindung mit dem Aquatextil im Reinigungsprozess so wirksam, dass auf die erwähnte Abscheideanlage verzichtet werden konnte. Es ist sichergestellt, dass das Aquatextil bis zur nächsten Sanierung der Marktschule seine Wirkung beibehält und bei Austausch zu 100 Prozent recycelt werden kann. Die ökologische und nachhaltige Sicherheit ist durch zahlreiche Gutachten und Expertisen belegt und nachgewiesen.

Bürgermeister Thomas Köhler zeigt sich sehr erfreut darüber, bei diesem für die Gemeinde bedeutenden Projekt mittels Lithon GeoClean den Spagat zwischen Historie und Nachhaltigkeit verwirklicht zu haben und blickt positiv auf die Zukunft des Gebäudes.

Auch Architekt Heiner Trenner überzeugte sich in einem gemeinsamen Termin von der einfachen Handhabung beim Verlegen des Textils. Dieses wird auf einer vorbereiteten Grundfläche wie ein Bodenbelag Bahn für Bahn überlappend ausgerollt. Je nach Belastungsklasse der Fläche kann es sowohl unter als auch oberhalb der Bettung eingefügt werden.

Hier wird ein Stück Kleinwallstädter Geschichte in vielerlei Hinsicht nachhaltig bewahrt und gleichzeitig ein historisches Gebäude einem kulturellen und gemeinnützigen Zweck zugeführt – und das für die nächsten Generationen.

Die Herausforderungen von Modernisierung und Umweltschutz, von Kosten und Nutzen sind vielfältig. Nun kommt durch das innovative System eine weitere, vielversprechende Möglichkeit für Planer und Architekten hinzu, die vor allem durch die hervorragende Versickerungsleistung den natürlichen Wasserkreislauf fördert sowie ein intaktes Mikroklima nutzt und erhält.

Lithon GeoClean denkt die Freiraumund Städteplanung neu. Für Verkehrsflächen, bei denen die Gefahr der Verunreinigung des Oberflächenwassers durch Öl besteht, gibt es mit diesem innovativen System neue Planungsoptionen. Als Einsatzgebiete sind jetzt auch gefährdete, sensible Flächen in Pflasterbauweise möglich. Wo bisher nur Beton oder Asphalt verwendet wurden, steht ab sofort die gesamte Gestaltungsvielfalt gepflasterter Oberflächen zur Verfügung. Lithon GeoClean ist die wartungsfreie und dauerhafte Lösung für versickerungsfähige Flächen – für eine lebenswerte Umwelt.

Objektsteckbrief

Projekt: Wallstädter Höfe – Sanierung der ehemaligen Marktschule, Markt Kleinwallstadt

Bauherr: Markt Kleinwallstadt

Architekten: at* architekturbüro trenner, Kleinwallstadt

Produkt: Lithon GeoClean® Rainplus LP 10

Lieferwerk: Lithonplus GmbH&Co.KG, Werk Kleinostheim

Fertigstellung: 2022

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