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Wie und warum HeidelbergCement seine Fahrer schult // Ausgabe 2/2018

Leidenschaft für Weiterbildung

Egal ob in der Stadt, auf der Landstraße oder Autobahn – über Lkw habe ich mich oft geärgert. Doch dann lernte ich die Fahrer kennen, lernte etwas über ihren Job und verstand, welch große Verantwortung sie für ihr Fahrzeug und ihre Fracht tragen. Ein Erfahrungsbericht.

Faszination

Seit einer Fahrpersonalschulung von ­HeidelbergCement im Jahr 2014 ist meine Wahrnehmung von Berufskraftfahrern und „Brummis“, wie man Lkw auch liebevoll nennt, eine andere. Denn wer einmal in einem solchen Wohnzimmer auf vier Rädern hinter dem Lenkrad gesessen und die Power dieser Kolosse gespürt hat, der versteht, welche Verantwortung ein Berufskraftfahrer trägt. Es packt einen die Faszination. Eigentlich! Denn trotzdem sucht die ganze Branche händeringend nach Berufskraftfahrern. Lkw-Fahren bedeutet heute nicht mehr nur Faszination und Freiheit, sondern oftmals auch Zeitdruck, ökonomisches Fahren, lange Arbeitstage, Einhalten von Arbeitssicherheits-Bestimmungen, ungesunde Ernährung, wenig Bewegung und auch immer mehr der Umgang mit digitalen Systemen. Der Gesetzgeber hat das inzwischen auch erkannt und deswegen die Weiterbildung der Berufskraftfahrer 2009 durch die Berufskraftfahrer-Qualifikations-Verordnung (BKrFQV) geregelt.

HeidelbergCement nahm genau das zum Anlass und machte die Pflicht zur Kür. Regelmäßig wird ein Teil der für HeidelbergCement und seine Tochterunternehmen bundesweit tätigen Lkw-Fahrer geschult – so auch dieses Jahr im ADAC Fahrsicherheitszentrum Hansa bei Lüneburg. Aufgeteilt war die diesjährige Fahrpersonalschulung in zwei jeweils eintägige Schulungsblöcke: das Mercedes-Benz-Profitraining mit einem Fahr- und Theorietraining sowie ein sechsstufiges Zirkeltraining.

Beim Profitraining konnten die Teilnehmer zum einen nach einer Übungsfahrt die Einflussfaktoren auf den Kraftstoffverbrauch mit den Profi-Trainern analysieren. Zum anderen fuhren die Teilnehmer auf eine Offroad-Strecke, wo sie praktische Tipps zum sicheren Fahren im Gelände bekamen.

Doch nicht nur das Fahrtraining ist für die Verlängerung des Führerscheins von Bedeutung. Im Rahmen eines Zirkeltrainings legte unter anderem ein Stolperparcours der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) den Fokus klar auf die Unfallursachen Stolpern, Stürzen und Umknicken. Zusätzlich verdeutlichten ein Gurtschlitten und ein Überschlagsimulator jedem Fahrer, wie wichtig das Anlegen des Sicherheitsgurtes ist und welche Folgen eine zu hohe Geschwindigkeit mit anschließendem Überschlag haben kann. An einer weiteren Station bekamen die Fahrer Gelegenheit, mit einem Kettcar und speziellen Alkohol-Brillen durch einen Pylonen-Parcours zu fahren, ehe sie zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) geschult und informiert wurden.

Die Schulung ist eine feine Sache, weil wir beim Fahrtraining Grenzsituationen austesten und kennenlernen können, was im Alltag nicht möglich ist.

Edward Susol

An den Stationen „Erste-Hilfe“ und „Arbeitsplatz“ gab es zwar weniger „Action“, dafür aber nicht weniger wichtigen Input, den viele Teilnehmer als gute Auffrischung ansahen. Gerade an der Station Arbeitsplatz konnten elementare Fragen zu den Themen Betontechnologie und Verhalten auf der Baustelle geklärt werden. Neu in diesem Jahr war zudem die Station „Systeme“, wo speziell den Fahrern von Fahrmischern und Betonpumpen die Digitalisierung ihrer Arbeitsprozesse erläutert wurde. Das Modul „Ernährung & Sport“ mit mehreren Bewegungs- und Koordinationsübungen sowie Ernährungstipps rundete den zweiten Schulungsblock ab. Durch die erfolgreiche Absolvierung der beiden Schulungsblöcke erhielten die Teilnehmer/innen die entsprechenden Bescheinigungen im Rahmen der BKrFQV.

Die Teilnehmer selbst zeigten sich von der Veranstaltung begeistert. Edward Susol, seit rund 28 Jahren Lkw-Fahrer bei Heidelberger Beton: „Die Schulung ist eine feine Sache, weil wir – und vor allem auch die jüngeren Fahrer – beim Fahrtraining Grenzsituationen austesten und dadurch kennenlernen können, was im Alltag nicht möglich ist.“ Klaus Schwabe, erfahrener Silofahrer, hob hingegen die Wertschätzung hervor: „Die Schulung ist top, die Organisation ist top und die Unterbringung ist auch super. Dass die Heidelberger Logistik uns das ermöglicht, wissen wir schon zu schätzen. Ich kann nur befürworten, diese Weiterbildungen zu wiederholen und zu forcieren.“

Kevin Ballon

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