Der von Heidelberg Materials eingesetzte 3D-Druckbeton ist ein Hightech-Produkt, das als mineralischer Baustoff zu 100 Prozent recycelbar ist. Darüber hinaus beinhaltet es ein Bindemittel mit etwa 55 Prozent CO₂-Reduktion gegenüber einem reinen Portlandzement. Die Pumpbarkeit, Extrusionseigenschaften und Festigkeitsentwicklung machen ihn zum perfekten Baustoff für den 3D-Druck. Dadurch entsteht ein gleichmäßiges Druckbild und die Bauteile werden mit einer hohen Formstabilität gedruckt. Bei gezielter Entwurfsplanung ergibt sich zudem ein hohes Potenzial für effizienten Materialeinsatz.
Der 3D-Druckbeton von Heidelberg Materials ermöglicht den Bau von nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum innerhalb kürzester Zeit. Wir sind stolz, bei diesem Pionierprojekt dabei zu sein, gerade in Zeiten der Wohnungskrise.
Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation und Leiter Produktmanagement bei Heidelberg Materials Deutschland
Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss werden im 3D-Betondruckverfahren gebaut. Das Dachgeschoss wird in einer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Die Fassadenstruktur im Erdgeschoss und im Obergeschoss behält die ursprüngliche gedruckte Betonstruktur. Die reine Druckzeit beträgt unter 100 Stunden. Für Heidelberg Materials ist es im laufenden Jahr bereits das dritte Gebäude, das im 3D-Druckverfahren errichtet wird. Wie beim Projekt in Nordkirchen erfolgt die Umsetzung des 3D-Drucks durch PERI 3D Construction und die Planung von Steinhoff Architekten.
Für uns als Wohnungsgenossenschaft liegt der Fokus insbesondere auf bezahlbarem Wohnen. Um das zu schaffen, braucht es neue Wege! Daher ist es uns besonders wichtig, die innovative Idee des 3D-Betondrucks mit der Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen zu verbinden. Wir sind stolz, gemeinsam mit unseren Projektpartnern die Weiterentwicklung dieses Bauverfahrens begleiten zu dürfen.
Jan Hische, Vorstand und Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Lünen
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Bauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Lünen zum einen mit 400.000 Euro aus der landeseigenen Förderung „Innovation in der Bauwirtschaft”. Zum anderen stellt das Ministerium aus dem Programm der öffentlichen Wohnraumförderung rund 1,3 Millionen Euro bereit. Entsprechend der Wohnraumförderbestimmungen wird der Quadratmeter-Preis für die Miete bei maximal 6,00 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt liegen bei rund 1,9 Millionen Euro. Das Gebäude soll im Oktober 2024 bezugsfertig sein.
Objektsteckbrief
Projekt: Gefördertes Mehrfamilienhaus im 3D-Druckbetonverfahren
Bauherr: WBG Lünen Bau- und Verwaltungs GmbH
Architekten: STEINHOFFarchitekten
Projektpartner: PERI 3D Construction
Drucker: COBOD BOD2 3D
Beton: Heidelberg Materials: Hightech-3D-Baustoff i.tech 3D Fertigstellung: Oktober 2024