Die Sonne taucht den Klinikumsvorplatz in ein mediterranes Flair. Das Pflaster versprüht eine wohltuende Helligkeit. Der Wohlfühlfaktor stand tatsächlich Pate bei der Planung. „Gemeinsam mit dem Universitätsbauamt Heidelberg haben wir ein Gesamtkonzept entwickelt, das auf den Betrachter freundlich und ästhetisch wirken soll“, erklärt Alexander Buchmüller vom Landschaftsarchitekturbüro Prof. Schmid/Treiber/Partner in Leonberg. Doch die Gestaltung der Außenanlage sollte nicht nur schön fürs Auge sein, sie sollte dem Klinikbesucher auch Orientierung bieten und ihm intuitiv den Weg zum Klinikum weisen. Diese Synthese von Harmonie und Funktionalität erfordert ausgesuchte Pflastersteine, die in Farbe und Form passen und abwechslungsreich angeordnet sind.
Hell aber schmutzabweisend
„Wir haben eine helle Steinfarbe gewählt, denn sie sorgt für ein freundliches Gesamtambiente und korrespondiert hervorragend mit der bronzierten Oberfläche der Klinikfassade“, erklärt Alexander Buchmüller. Die wichtigste Anforderung an den Stein lautete daher: Er muss schmutzabweisend sein, das heißt, es dürfen keinerlei Fremdstoffe in den Stein eindringen, damit der Helligkeitseffekt dauerhaft erhalten bleibt.
Diese hohe Anforderung hat den Kreis der Anbieter von vornherein eingeschränkt. „Mit Lithonplus haben wir den perfekten Partner gefunden, der bei Format und Farbe nicht nur eine große Auswahl bietet, sondern dessen Steine mit einem besonderen Oberflächenschutz ausgestattet sind“, betont Peter Seifert vom Universitätsbauamt Heidelberg. Die Pflastersteine wurden mithilfe der b.c.s.-Technologie behandelt. Das macht die Betonoberfläche sehr stabil und widerstandsfähig. Jegliche Schmutzreste, selbst hartnäckige Reifenspuren oder Gerbsäureflecken von vermoderndem Laub, werden mit dem Niederschlag weggespült; auch die Bildung von Grünalgen, Moosen und Flechten ist stark vermindert.
Gehwegplatten führen sicher zum Ziel
Zu den hellen Platten gesellen sich als funktionale Komponente ausgewählte Formate dunkler Platten. „Durch das Einbetten einzelner dunkler Steine und deren Anordnung erzeugen wir ein wegweisendes Muster. So leiten wir den Besucher gezielt von den Taxi- und Bushaltestellen zum Haupteingang der Klinik“, erläutert Alexander Buchmüller.
Und noch einen angenehmen Effekt gilt es hervorzuheben: Das Plattenmuster bietet nicht nur Orientierung, sondern durch den Hell-Dunkel-Kontrast auch Abwechslung. Und das über die gesamte Fläche von insgesamt 4.600 m2 hinweg. Dass der Platz trotz seiner Größe in der Gesamtschau nie monoton wirkt, dafür sorgen zusätzlich sechs verschiedenen Plattenformate.
Steine in sechs Formaten und Stärken
Für das Verlegen bedeutete dies dagegen mehr Aufwand. Beginnend an der Gebäudefront, setzte das Bauteam Reihe um Reihe. Jeder Stein wurde millimetergenau an den nächsten angepasst. „Das hört sich trivial an, aber wir hatten sechs verschiedene Formate in einer Reihe unterzubringen – und diese jeweils auch noch in unterschiedlicher Stärke. Die Steine über der Tiefgarage durften nämlich statt der üblichen 14 nur sechs Zentimeter mächtig sein“, erklärt Antonio Ragucci, Inhaber der bauausführenden und gleichnamigen Tief- und Straßenbau GmbH. Da jede Palette nur ein bestimmtes Format in der jeweils definierten Stärke enthielt, war der logistische Aufwand höher als bei vergleichbaren Projekten. „Wir haben uns täglich mit Lithonplus abgestimmt, welche Formate wir in welcher Menge wann benötigen. Das hat prima funktioniert“, erklärt Bauexperte Ragucci. „Wir haben mit einer Einbaugeschwindigkeit von 100 m2 pro Tag begonnen. Am Ende waren wir so gut eingespielt, dass wir täglich 300 m2 einbauen konnten.“
Viktor Barbe, Technischer Außendienstmitarbeiter bei Lithonplus, bestätigt die gute und reibungslose Zusammenarbeit. „Die Abstimmung lief wirklich sehr gut. Wir haben die Steine werkseitig entsprechend zugeschnitten und kalibriert, sodass alle Ecken und Kanten perfekt aufeinander gepasst haben. Das sieht man am Gesamtergebnis“, wie Peter Seifert gerne herausstellt: „Wir bedanken uns bei Herrn Ragucci und Herrn Barbe für die hervorragende Zusammenarbeit und die tadellose Betonpflasterfläche.“ Auch die Klinikbesucher selbst sind begeistert. Der beste Beweis: Sie halten sich gerne auf dem Platz auf.
Text: Dr. Georg Haiber
Objektsteckbrief
Projekt: Neubau Chirurgische Klinik Heidelberg
Hauptauftraggeber: Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg
Planer: Prof. Schmid/Treiber/Partner Freie Landschaftsarchitekten, Leonberg
Verarbeiter: Antonio Ragucci Tief- und Straßenbau GmbH, Eberbach
Handel: Fa. Benz GmbH & Co.KG, Neckarbischofsheim
Hersteller: Lithonplus GmbH & Co KG, Lingenfeld
Produkte: Rupal Großformat in den Stärken 14 cm (5.230 m2) und 6 cm (930 m2)
Oberfläche: Diamant Rupal gelb-ST8030 + Diamant Rupal anthrazit-ST8640