Seit 2017 sind große Unternehmen wie HeidelbergCement verpflichtet, eine nichtfinanzielle Erklärung, unter anderem zu Umweltbelangen, abzugeben. Dadurch soll für Unternehmen und Investoren nachvollziehbar werden, wie sich beispielsweise der Klimawandel auf das Geschäftsmodell auswirkt. Zudem soll transparent werden, wie Unternehmen den Klimawandel beeinflussen. Aktuell wird auf europäischer Ebene daran gearbeitet, einheitliche Verfahren und Kriterien für diesen Bericht zu entwickeln: Die Leitlinien werden dafür an die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) angeglichen. Die geplanten Änderungen sind Teil eines vierteiligen Aktionsplans zur „Sustainable Finance“ – ein auf ökologische und soziale Belange ausgerichtetes Finanzsystem, das dazu beiträgt, die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Die Pläne beinhalten darüber hinaus unter anderem eine Taxonomie für nachhaltige Finanzen, Kohlenstoffdioxid-Benchmarks und Green Bonds.„Investoren bewerten uns nicht mehr nur anhand von Finanzkennzahlen, sondern hinterfragen unsere Strategie aus ökologischer Perspektive und mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen“, erklärt Andreas Schaller, Director Group Communication & Investor Relations. Dabei helfen ihnen Anbieter, die Unternehmen anhand der Kriterien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) – kurz sogenannten ESG-Kriterien – analysieren.
HeidelbergCement berichtet deshalb beispielsweise jährlich über die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen, konzernweite Wasserverbräuche sowie die jeweiligen Management- und Reduktionsstrategien im Rahmen des über 100 Punkte starken Fragenkatalogs des CDP (ehemals Carbon Disclosure Project). Diese nicht-kommerzielle Organisation führt ihr Ranking im Auftrag von mehr als 650 institutionellen Investoren mit verwaltetem Vermögen im Wert von knapp 90 Billionen US-Dollar durch. Für das Jahr 2018 erreichte HeidelbergCement in den Kategorien „Klimawandel“ und „Wasser“ jeweils die Note A- und ist damit, wie bereits im Vorjahr, Notenbester im Zementsektor.
Ein weiterer wichtiger Orientierungspunkt für Investoren und deren Analysten sind die weltweit tonangebenden Dow Jones Sustainability Indexes, die auf Analysen von Robeco Sustainable Asset Management (RobecoSAM) mit Sitz in Zürich basieren. Anleger wünschen sich eine Rendite, die mit einem guten Gewissen – etwa in Bezug auf die Umwelt – nicht in Widerspruch steht. So bewertet das Schweizer Unternehmen jährlich aufs Neue mittels eines anspruchsvollen Online-Fragebogens die Nachhaltigkeitspraktiken von Unternehmen anhand der ESG-Kriterien. Im Jahr 2018 konnte sich HeidelbergCement deutlich um acht Prozentpunkte verbessern und liegt innerhalb des Baustoffsektors im ersten Drittel. Peter Lukas, Direktor der Nachhaltigkeitsabteilung von HeidelbergCement, fasst die beiden Ergebnisse zusammen: „Dass wir erneut so gut abschneiden, belegt, dass wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie auf dem richtigen Weg sind.“ Als nachweislich nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen bleibt HeidelbergCement für Investoren interessant, was ein wichtiger Teil des langfristigen Geschäftserfolges ist.
Text: Elena Lenz